Veränderung. Es wird prophezeit von allen möglichen Leuten, während eines Auslandsjahres verändert man sich sehr. Man hört es von so Vielen- sowohl wird über positive als auch über negative Veränderungen gesprochen. ' Und nun erzähl mal, hast du dich schon verändert? '

- diese Frage, ungefähr, habe sicher nicht nur ich schon 100-fach gestellt bekommen. Ich weiß es nicht wie man es beantworten kann. Ich bin mir sicher das es schon von der Person abhängt die man vor dem Auslandsjahr war. Ich kenne einige die hat man vorher kaum wahrgenommen, sie waren schüchtern und eher zurückgezogen, und jetzt nach einem halben Jahr merkt man doch, oh die Veränderung ist groß. Sie wurden offener, offener für eine fremde Welt, für fremde Menschen- irgendwie selbstbewusster. Ich dagegen war schon vorher eher optimistisch und trat offen Menschen und Dingen gegenüber. Doch auch ich stell fest, das man einfach trotzdem selbstbewusster wird, man hat vielleicht nicht mehr die Selbstzweifel( natürlich sind nicht alle auf einmal weg ! ), die vorher irgendwie doch existierten. Doch, wie ich jedes Mal höre:' Du bist immernoch die alte durchgeknallte Katha ' Mag stimmen :D ( ich würd' sogar sagen es hat sich verschlimmert, ooohje ) Aber es ist nicht nur das 'selbstbewusster werden'. Ich würde auch sagen, das man über viele, viele Dinge anders denkt als man es vielleicht vorher getan hätte. Man lernt Dinge zu akzeptieren so wie sie hier eben nunmal sind. Man kann eben nichts an der Kultur beispielsweise ändern, nur weil es einem nicht in den Kram passt. Oder man kann sich eben nicht in eine Ecke zurückziehen wenn etwas mal nicht ganz so gut läuft. Irgendwann wird es einem bewusst : ' DU musst auf die Leute zu gehen. DU musst dich integrieren. DU musst solch' eine Chance nutzen! Wenn du das hier nämlich nicht tust und Problemen beispielsweise dauernd davon läufst und nicht versuchst die Dinge eben zu verstehen und wenigstens teilweise versuchst zu akzeptieren wie sie sind- hast du hier keine Chance. Klingt komisch, aber ist einfach so, oder warum denkt ihr werden plötzlich aus ' grauen Mäusen ' , selbstbewusste, offene Personen?

Und Dinge bzw. Personen mehr schätzen zu lernen, ist die andere Seite. Deutschland- Brasilien, das ist etwas völlig anderes. Das erstmal alles zu verdauen, alles Neue, alles Andere- einfach diesen Kontrast zu überwinden braucht schon seine Zeit. Vorher träumt man nur von den guten Dingen im Auslandsjahr, man hätte nie gedacht das es doch so schwierig werden könnte, in allerlei Hinsicht. Ich liebe mein Auslandsjahr auch mit den kleinen 'Schocküberwindungen' und weiß ganz genau, das ist das was ich immer machen wollte. Plus Veränderung hin oder her, große oder eben kleine, die man manchmal erst auf dem zweiten Blick bemerkt. ( aber doch ein Stück Sturkopf wird wohl immer bei mir dazu gehören :D ) FELIZ FELIZ!
PS: Ich hab seit 2 Wochen ununterbrochen Hunger auf ein schönes Gehacktesbrot. Hätt' ich vorher auch nie gedacht, aber muss ich auch irgendwie mit umgehen, hahahahaa.